√-Werkstatt: Natur- und Umweltbildung




Relevante Informationen und Lernen im Flow
Den Kern der Bidungsinitiative bildet die einfache Frage: "Was geht in und um uns herum vor?" Im medialen Tauziehen um Welt- und Menschenbilder werden überwiegend stereotype Benutzeroberflächen angeboten. Die √-Werkstatt ist ‒ der Name sagt's ‒ "radikal", was nichts anderes bedeutet, als dass man auf die Ursachen der Phänomene schaut. Das Angebot lautet: selbständige und selbst- bestimmte Erarbeitung und Synthese wirklich relevanter Informationen ‒ ein elektrisierendes Abenteuer.
Inhaltliche Schwerpunkte des Programms sind das Verständnis ökologischer Zusammenhänge und die geschichtliche Einordnung unseres heutigen wirtschaftlichen und politischen Systems. Versprochen wird eine spannende Entdeckungsreise in eine Welt, von der wir weder in Massenmedien noch im Bildungsapparat viel erfahren. Daraus erwächst nicht nur die Lust nach mehr, sondern auch die Erkenntnis, dass wir angesichts der ökologischen und öko- nomischen Herausforderungen alles andere als ohnmächtig sind. Die Vision einer lebenswerten Zukunft ist außerordentlich mächtig. Wir müssen lediglich vom Reden ins Tun kommen.
Nichts ist alternativlos! Und echte Bildung hilft, dies zu erkennen!
Natur
Kontakt mit der Natur aufnehmen, begreifen, dass wir Teil einer faszinierenden Entwicklung des Lebens sind: Die Vermittlung dieser Erfahrung liegt den Bildungsangeboten im Bereich „Ökologie und natürliche Zusammenhänge“ zugrunde. Wenn wir Natur als das betrachten, was menschlichen Einflüssen nicht ausgesetzt ist, dann gibt es sie nicht mehr. Umso wichtiger ist es, die Wechselwirkungen zwischen Natur und Kultur zu verstehen. Naturschutz hat nichts mit dem Erhalt musealer Relikte in einstweilig noch nicht kommerzialisier- baren Landschaftsresten zu tun, sondern ist angesichts der tech- nischen Möglichkeiten zur Überlebensfrage geworden.
Auf theoretischer wie praktischer Ebene bieten die Workshops Erlebnisse und Informationen in Bezug zu ökologischen Lebensstilen. Aus der praktischen Erfahrung natürlicher Möglichkeiten und Gren- zen, dem Wahrnehmen eigenen Erfindungsreichtums und dem Kennenlernen gemeinsamer Eigenversorgungsmöglichkeiten er- wächst ein schärferes Bewusstsein für die Dinge, die wirklich von Bedeutung sind.
Eine natürliche Umwelt besteht nicht nur aus intakten ökologischen Netzwerken und Kreisläufen, sondern auch aus der Kultur, mit ihr entsprechend umzugehen und in ihr menschenwürdig zu leben. Innerhalb eines Wirtschaftssystems, das mit den natürlichen Grund- voraussetzungen nicht kompatibel ist, braucht es eine Kultur der Selbstermächtigung, um überhaupt die Möglichkeit zu erkämpfen, naturgemäß leben zu können. Das ist nur mit Phantasie, Begei- sterung, Humor und Mut zu bewerkstelligen. Daher sind dies die Gewächse, auf deren Kultur die Hauptenergie verwendet wird.
Umwelt
Hier geht es um die "zweite Natur", also um das, was wir selbst geschaffen haben und permanent erschaffen: die mensch-gemachte Umwelt. Zwei wesentliche Aspekte prägen das Bildungsangebot: Es will die Basis schaffen für eigenständige Erarbeitung von Zusammenhängen und darauf aufbauend zum Experiment anregen. Die Erforschung dessen, was uns wie selbstverständlich alltäglich umgibt, ist ebenso spannend wie die Entdeckung eines neuen Kontinents. Denn „nichts verdient sorgfältiger untersucht zu werden als das, was allgemein als ausgemacht gilt.“ (Frei nach Georg Christoph Lichtenberg)
Die √-Werkstatt will neugierig machen auf das, was plötzlich möglich ist, wenn überkommene Vorstellungen überwunden werden und die Erlaubnis besteht, die „Umwelt“ aus anderen Blickwinkeln anzuschauen. Es ist dieselbe Erlebnisqualität wie bei der Banane: „Jahrelang habe ich sie entweder mit dem Messer geöffnet oder die obere Hälfte mehr oder weniger zerquetscht; bis ich zufällig im Zoo einen Schimpansen beobachtete, der die Frucht ganz einfach andersherum hielt und sie ohne Mühe mit Daumen und Zeigefinger öffnete.“
Nicht nur Kindern gibt diese Form von Bildung die Möglichkeit, wenn es sein muss auch ganz alleine, in der Menge aufzustehen und laut zu rufen: "Der Kaiser ist ja nackt!" Und das, auch wenn diese Feststellung zwar dem Augenschein entspricht, momentan aber politisch nicht korrekt ist.